„Der Krieg schuf den neuen deutschen Film“ – Die Deutsche Wochenschau als Propagandainstrument

Mittwoch, 19. November 2025, 19.30 Uhr – Museum Bisingen

Früh erkannten die Nationalsozialisten die Macht des Films und setzten ihn konsequent für ihre Zwecke ein. Während des Zweiten Weltkriegs waren sogenannte „embedded correspondents“ an den Fronten unterwegs, um für die Deutsche Wochenschau Bilder und Filmaufnahmen zu liefern. Im Sommer 1943 umfasste die Propagandakompanie bereits 15.000 Mann. Ihre Aufnahmen folgten streng normierten Regeln – gefallene deutsche Soldaten durften zum Beispiel nicht gezeigt werden. Wöchentlich trafen in der Zentrale 12 bis 18 Stunden Filmmaterial ein.

Reichspressechef Dr. Otto Dietrich nannte die Propagandakompanien „die jüngste Waffe der deutschen Wehrmacht“. Sie lieferten nicht nur Material, sondern kämpften mit ihren Kameraden Seite an Seite. Doch das Publikum bekam die Aufnahmen erst nach sorgfältiger Nachbearbeitung zu sehen: zensiert, kommentiert und mit Musik untermalt. Die Wochenschau sollte der Bevölkerung ein Bild des gewollten Krieges vermitteln und wurde von Joseph Goebbels selbst als „Sauerteig des neuen deutschen Films“ bezeichnet.

Bei der Veranstaltung stellt Dr. Karl Kleinbach ausgewählte Filmsequenzen der Deutschen Wochenschau vor und ordnet sie historisch ein. 

Ein Abend, der zeigt, wie eng Filmkunst und Propaganda im nationalsozialistischen Deutschland verwoben waren.

Mittwoch
19.11.2025
19:30 Uhr
Museum Bisingen
Kirchgasse 15
Bisingen
organisiert von Museum Bisingen