Auf Einladung des Kreisverbands Zollernalb besuchte der Verkehrsexperte Matthias Gastel, den Zollernalbkreis. 29. März 202415. Dezember 2024 Einfacher und mehr Bahn fahren zu können, das wünscht sich nicht nur Matthias Gastel, MdB, (fünfter von links) sondern auch viele Bürger-rinnen und Bürger, wie sie beim Vorort-Termin am Schömberger Bahnhof äußerten. Foto: Bockorny Auf Einladung des Kreisverbands Zollernalb von Bündnis 90/Die Grünen besuchte der Verkehrsexperte der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, den Zollernalbkreis. Die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region bewegt auch nach dem Aus für die Reaktivierung der Bahnstrecke Balingen – Rottweil viele Bürgerinnen und Bürger, wie das rege Interesse beim Vorort-Termin am Schömberger Bahnhof und danach beim Vortrag mit Gedankenaustausch im Restaurant „Al Maestro“ zeigte Der Bundestagsabgeordnete, der zuvor schon zu zwei Bahnprojekten im Landkreis Rottweil eingeladen war, wurde von von Martina Braun, der grünen Landtagsabgeordneten aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis begleitet. Vor dem Schömberger Bahnhof stand vor allem das zentrale lokale Bahnprojekt im Mittelpunkt: die Wiederherstellung der Bahnlinie Balingen – Rottweil, die aktuell dort endet. Obwohl der Personenverkehr schon wesentlich früher eingestellt wurde, bestand die Linie noch bis 2002. Dann wurde sie entwidmet, abgebaut und überbaut. Hohes Fahrgast- und Gütertransport-Potenzial Wie eine Machbarkeitsstudie belegt, besteht auf der Linie ein hohes Fahrgast- und Gütertransport-Potenzial, weshalb sich die Strecke auch wirtschaftlich rentieren würde. Der Bund hat in Aussicht gestellt bis zu 90 Prozent der Kosten zu übernehmen. Für die Wiederherstellung ist der Neubau von etwa zwölf Kilometer Bahnlinie zwischen Schömberg und Rottweil notwendig, wofür die Nord-Trasse über Zepfenhan und Neukirch präferiert würde. Durch die Wiedereinrichtung der Strecke bekäme Rottweil laut Gastel zum bestehenden, derzeit arg beeinträchtigten Anschluss über die Gäubahn einen zweiten Anschluss an das Fernverkehrsnetz und nach Stuttgart. Die Tübinger und Zollernälbler bekämen einen kürzeren und damit schnelleren Anschluss an den Fernverkehr Richtung Süden in die Schweiz und nach Italien. Der Pendler-Verkehr entlang der Strecke über die B27 wird auf mehr als 20 000 Passagiere geschätzt. Die Bahnlinie hätte die Straßen entlastet. Zollernab-Bahn und RegiostadtbahnAnhand einer Powerpoint-Präsentation erläuterte Bahnexperte Matthias Gastel anschließend im Restaurant „Al Maestro“ das bundespolitische Programm der Grünen, das wesentlich aus seiner Feder stammt. Er verwies darauf, dass sich durch bereits verabschiedete einschlägige Gesetze die Förderbedingungen für Ertüchtigungen, Reaktivierungen und Neubauten von Bahnlinien deutlich verbessert haben. Im regen Gedankenaustausch mit den Zuhörern kamen auch noch weitere lokale Anliegen wie die Elektrifizierung der ZollernAlb-Bahn, die Regiostadtbahn und die Reaktivierung der Strecke Hechingen-Horb zur Sprache.